Man unterscheidet zwischen Einweg- (Schlacke) und Mehrweg- (Stahl-/Hartguss), künstlichen (Stahl-/Hartguss, Glasperlen) und natürlichen (Granatsand) sowie abrasiven (Sand, Korund, etc.) und nicht abrasiven (z. B. CO2-Pellets beim Trockeneisstrahlen, CO2-Schnee beim Schneestrahlen) Strahlmitteln. Die Wahl des Strahlmittels bzw. des Strahlverfahrens ist abhängig vom gewünschten Effekt, sowie der zu bearbeitenden Oberfläche oder der Art der Verunreinigung. Das jeweils verwendete Strahlmittel sowie die Korngröße bestimmt die Oberflächenstruktur nach der Bearbeitung. Die Resultate von Strahlarbeiten sind darüber hinaus abhängig vom Luftdruck und der Luftmenge an der Strahldüse. Bei der Entrostung, dem Entfernen von Walzhaut oder dicken Beschichtungen sowie dem Aufrauen einer Stahlkonstruktion ist ein Luftdruck von mindestens 8 bar für eine effiziente Strahlung erforderlich, wobei bei der Mattierung von Stein oder einer Sweepstrahlung (leichtes Anrauen mit minimalem Materialabtrag, z. B. an Feuerverzinkung) viel geringere Drücke ausreichend sind. Die Aufprallgeschwindigkeit bestimmt dabei maßgeblich das Ergebnis mit.



Wir Strahlen mit folgenden Mitteln:
  • Korund (MwSM)
    ein scharfkantiges ferritfreies Strahlmittel. Wegen des hohen Preises vorzugsweise für ferritfreie Metalloberflächen im Kreislauf zur Entfernung von Lacken oder Beschichtungen und zur Oberflächenvorbereitung. Bei entsprechender Korngröße lässt sich eine sehr raue Oberfläche erzielen.
  • Granatsand (MwSM)
    ein weniger scharfkantiges natürliches, ferritfreies Strahlmittel. Geringe Staubentwicklung, hohe abrasive Wirkung und gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Einsetzbar als Einweg- und Mehrwegstrahlmittel.
  • Glasperlen (MwSM) ferritfrei, durch das Strahlen mit Glasperlen wird eine geringe plastische Verformung erreicht, die eine durchaus gewünschte Eigenspannung im Werkstück erzeugt und so die Oberflächenhärte und die Dauerfestigkeit erhöht (Siehe auch Kugelstrahlen und Kaltverfestigung) Die Oberfläche wird weniger aufgerauht als durch das Strahlen mit Sand oder Korund, sondern eher mattiert.
  • Trockeneis und -schnee (EwSM)
    die Verfahren Trockeneisstrahlen und Schneestrahlen gelten als nicht abrasiv, wodurch die zu behandelnden Oberflächen sehr schonend gereinigt werden. Das Strahlmittel selbst hinterlässt keinen Strahlschutt. Wegen der notwendigen Technik sehr aufwendig.


Sandstrahlen

Sandstrahlen

Unter umgangssprachlich Sandstrahlen versteht man die Oberflächenbehandlung eines Materials oder Werkstücks (Strahlgut) durch Einwirkung von Strahlmittel, z. B. Sand als Schleifmittel gegen Rost, Verschmutzungen, Farbe, Zunder und andere Verunreinigungen oder zur Oberflächengestaltung durch Mattierung.

Mittels Druckluft wird ein starker Luftstrahl erzeugt, der das Strahlmittel (z. B. Sand aber auch Hochofenschlacke, Glasgranulat, Korund, Stahl, Kunststoffgranulat, Nussschalen oder Soda mit unterschiedlichsten Feinheitsgraden) aus einem Sammelbehälter mitnimmt und -beschleunigt. Die Schleifmittel treffen dann zusammen mit dem Luftstrahl mit hoher Geschwindigkeit auf die zu behandelnde Oberfläche. Auf Grund der meist abrasiven Wirkung des Strahlmittels werden unerwünschte Bestandteile der Oberfläche, wie Rost oder Farbe, abgelöst und fortgetragen.

Trockeneisstrahlen

Trockeneisstrahlen

Das Trockeneisstrahlen ist ein Druckluftstrahlverfahren, bei dem als Strahlmittel festes Kohlenstoffdioxid, sogenanntes Trockeneis, mit einer Temperatur von rund −79 °C eingesetzt wird. Das Verfahren wird in der Oberflächentechnik zum Reinigen sowie zum Entgraten von Guss-, Sinter- oder Duroplasteteilen eingesetzt.

Zum Reinigen werden die Trockeneispartikel beispielsweise mit 5000 Litern Luft pro Minute beschleunigt und treffen mit Schallgeschwindigkeit auf das zu reinigende Material. Dadurch wird die zu entfernende Schicht lokal unterkühlt und versprödet. Nachfolgende Trockeneispartikel dringen in die Sprödrisse ein und sublimieren beim Auftreffen schlagartig. Das Kohlenstoffdioxid wird gasförmig und vergrößert dabei sein Volumen um etwa das 700 bis 1000fache. Dabei sprengt es den Schmutz von der Oberfläche ab.

Die Vorteile dieses minimal-abrasiven und nicht korrosiven Verfahrens liegen in der geringen Schädigung des zu reinigenden Materials sowie in der Tatsache, dass nach der Bearbeitung kein Reinigungsmedium zur Entsorgung zurückbleibt, da sich das CO2 gasförmig in der Umgebungsluft verflüchtigt. Da Trockeneis relativ weich ist, werden viele Oberflächen nicht beschädigt; auch empfindliche Elektrobauteile können so gereinigt werden, Leiterplatten mit Einschränkung, da elektrostatische Entladung auftritt. Aufgrund der Möglichkeit, kleinste Geometrien schädigungsarm und ohne Demontage zu bearbeiten, wird Trockeneisstrahlen u. a. zum Reinigen von Gussformen, Entlacken von Baugruppen, Beseitigung von Unterbodenschutz bei der Old- und Youngtimerrestaurierung, beim Reinigen von Austauschmotoren sowie zur Beseitigung von Farben, Gummi, Öl, Fett, Silikon, Wachs, bituminösen Beschichtungen, Trenn- und Bindemitteln sowie Klebstoffen eingesetzt.

In der Denkmalpflege kann Farbanstrich entfernt werden, ohne große Beschädigungen zu verursachen, auch innerhalb von Gebäuden (hier muss aus Sicherheitsgründen unbedingt auf ausreichende Belüftung geachtet werden). Auch wird diese Technik zur Entfernung von Anstrichen, Graffiti und zur Beseitigung der Haftwurzeln von Efeu und wildem Wein an Mauern eingesetzt.

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